Mit ihrem „Temporären Büro für irrelevante Zeichen“ wenden sich die beiden Künstler*innen in erster Linie an Kinder und Jugendliche. Eingerichtet mit allerlei Büro- und Laborutensilien möchte das „Temporäre Büro“ einladen, den Stadtraum unter neuen Vorzeichen zu erforschen. Dabei rücken jene Spuren in den Fokus, denen im urbanen Raum zunächst keine kommunikative Funktion zugeschrieben wird: Liegengelassenes, Verlorenes und Weggeworfenes.
Im „Temporären Büro für irrelevante Zeichen“ werden ebendiese, kaum beachteten Wegwerf-Objekte unter die Lupe genommen und archiviert. Mit einfachen Näh-, Strick-, Mal- und Drucktechniken werden sie überdimensional reproduziert – und in Form riesiger Kissen zurück an ihren ‚Fundort‘ gebracht. Installiert als weiche, kuschelige Objekte zum Anlehnen und Ausruhen im XXL-Format bilden sie einen deutlichen Kontrast zum kühlen, urbanen Grau. Die einst unliebsamen Spuren bleiben auf diese Weise nicht länger unbeachtet. Transformiert zum schimmernden Zeichen ziehen sie die Blicke auf sich und bieten so eine Projektionsfläche zur kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten.
Stephanie Müller, geboren 1979 in Rosenheim, lebt und arbeitet in München. Klaus E. Dietl, geboren 1974 in Rosenheim, lebt und arbeitet in München.