Von März bis Mitte Mai zeigt der Künstler Albert Coers auf der Kunst-Insel am Lenbachplatz die Arbeit „Straßen Namen Zeichen (I)“. Es sind Gebärdensprachzeichen, die sich auf den Standort beziehen und in ihrer Verwendung spezifisch lokal sind, dargestellt von Münchner Gehörlosen: nach Süden „Karlsplatz/Stachus“, nach Norden „König“, für den „Königsplatz“, der in dieser Richtung liegt.
Einmal ist ein Platz umschlossen, ein Zentrum dargestellt, das andere Mal eine Krone. Diese Gebärde für „König“ kann auch für die Stadt „München“ insgesamt stehen. Richtungspfeile auf den Fotos deuten die Bewegung der Hände an, rücken sie in die Nähe von Piktogrammen und Verkehrszeichen. Die Lautbilder der Lippen stehen für den akustischen Kanal der simultanen Mitteilung. Die Verwendung des Codes dient nicht primär einer direkten kommunikativen Absicht, sondern ist als künstlerisch-zweckfreie Einladung zu verstehen, über die Bedeutung und Entstehung von Sprachzeichen und Namen zu reflektieren, sich hineinzudenken in die Welt einer Zeichensprache.
In Zusammenarbeit mit dem Gehörlosenverband München und Umland e.V.
Albert Coers, geboren 1975 in Lauingen, lebt und arbeitet in München.