Hinterlässt der Mensch an einem Ort persönliche Emotionen? Sind diese wahrnehmbar, messbar, übertragbar, abrufbar? Für die dreiteilige Reihe „Songs of the Siren“ untersucht Emanuel Mooner verwaiste Orte und deren oft schwierige Geschichte in einem interaktiven Projekt. Der Künstler arbeitet mit der Atmosphäre leerstehender Gebäude und bewegt sich dabei im Grenzbereich des Hörbaren. Die Besucher*innen erkunden Stück für Stück verlassene Plätze, die teilweise seit Jahren in einem Dornröschenschlaf lagen. Die Reduktion auf die auditive Wahrnehmung lässt die Teilnehmenden dieser begehbaren Skulptur, Töne, Assoziationen und Stimmungen neu erleben.
Der erste Teil der Reihe „Songs of the Siren, Part I – House of Good Memories“ eröffnet in Freimann in einem leerstehenden Haus in der Zehetmeierstraße 2. Emanuel Mooner verwandelt es in ein akustisches Environment und verfremdet dafür einzelne Zimmer mit hör- und sichtbaren Mitteln und erschafft so eine ganz eigene Wahrnehmungswelt. Videoinstallationen vermitteln den Betrachter*innen zudem Eindrücke von Kindern und Jugendlichen, die zeigen, wie sie auf ihre Weise mit den Hinterlassenschaften des Gebäudes umgehen. „House of Good Memories“ ist nur ein möglicher Titel von vielen, der die Besucher*innen begleiten kann auf der Erkundung durch das Geisterhaus, das unmittelbar nach dieser Re-Inszenierung abgerissen wird.
Emanuel Mooner, geboren 1972 in München, lebt und arbeitet in München.