Die auf 5 x 5 Meter vergrößerte Tuschezeichnung „Shake Hands“ von Peggy Meinfelder basiert auf einem schwarz-weiß Foto. Es zeigt den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und Alexander Schalck-Golodkowski, zu der Zeit Leiter des DDR-Außenhandelsministeriums, bei Verhandlungen über einen Milliardenkredit an die DDR Mitte der achtziger Jahre. Hinter der Fotografie verbirgt sich ein wichtiger historischer Moment der deutschen Geschichte.
Die Aufnahme wird von der Künstlerin verfremdet, indem sie vor allem die Protagonisten, nicht aber deren Umgebung Punkt für Punkt mit größtmöglicher Objektivität überträgt – in einer Technik, die in der Wissenschaft zum Einsatz gelangt, um beispielsweise archäologische Fundstücke zu dokumentieren. Peggy Meinfelder zeigt jedoch, dass die vermeintliche Objektivität trügt: Sie schärft mit ihrer wissenschaftlichen Zeichnung das Foto nach, jedoch nur punktuell. Mit ihrer Tuschezeichnung führt die in Thüringen geborene Künstlerin vor, dass Unsicherheiten beim Interpretieren und der Vermittlung von historischen Fotos bleiben.
Peggy Meinfelder, geboren 1975 in Hildburghausen, lebt und arbeitet in München.