Mit dem Projekt „Schönheimat“ geht die Künstlerin Silvia Wienefoet dem Heimatgefühl und der Verbundenheit Münchner Jugendlicher mit dem Münchner Norden nach. An verschiedenen Orten in Feldmoching-Hasenbergl und Milbertshofen-Am Hart bringt sie hierfür Textbotschaften über Wertvorstellungen und Heimatgefühl der Jugendlichen in großen orangen Lettern auf dem Boden an.
Davor hat sich die Künstlerin gemeinsam mit Jugendlichen in Workshops mit Begriffen wie Verwurzelung, Bindung und Identität auseinandergesetzt. Vor dem Hintergrund eines Stadtteils, der geprägt ist von Menschen mit Einwanderungsgeschichte, wurde in den Workshops die Bedeutung des oft zitierten Heimatgefühls thematisiert, wenn man nicht mehr in dem Land wohnt, in dem man selbst oder die eigenen Eltern geboren wurden. Für die Arbeit „Schönheimat“ wurden zentrale Werte, an denen sie ihre Entscheidungen im Leben orientieren, benannt und Orte ausgesucht, an denen die Jugendlichen ihre persönlichen Werte leben können und sich beheimatet fühlen: Heimat nicht als lokaler Ort, sondern als Ort eines inneren Gefühls.
Die einzelnen Stationen sind in einem Plan zusammengefasst, der am Infokasten „Kunst im öffentlichen Raum“ auf dem Platz an der U-Bahn-Station Dülferstraße während der Projektlaufzeit erhältlich ist. Während dieses Zeitraums ist auf dem Platz auch ein Zitat des Heidelberger Autors Tobias Rohde zu der Frage, wo das Gefühl von Heimat zu verorten ist, zu lesen: „Heimat ist kein Ort mehr“.
Am Eröffnungstag führt die zertifizierte Glückslehrerin Inkeri Lüchem bei einem Stadtteilgang zu ausgewählten Wertestandpunkten. Tobias Rohde, Autor, und Dr. Monika Bayer-Wermuth, Kunsthistorikerin, geben dazu eine Einführung.
Silvia Wienefoet, geboren 1975 in Gronau, lebt und arbeitet in München.