Der Künstler Massimo Furlan spielt die Spielzüge legendärer Fussballmatches nach. Wie viele Kinder hatte er einst davon geträumt, ein berühmter Fußballspieler zu werden. In der Kunst hat er es geschafft.
Für das internationale Festival Public Art Munich 2018 inszenierte Massimo Furlan ein Reenactment des WM-Fußballländerspiels zwischen der DDR und der BRD von 1974, das überraschend mit einem 1:0 für die DDR endete.
Es war das einzige direkte Aufeinandertreffen beider deutscher Nationalmannschaften bei einer Weltmeisterschaft. Damals hatten sich beide Mannschaften bereits qualifiziert, und so lag der Fokus weniger auf einer sportlichen, als auf der politischen Begegnung zweier Länder, die sich erst kurz zuvor politisch anerkannt hatten.
Das Match wurde 2018 im Münchner Olympiastadion von nur zwei Spielern und ohne Ball aufgeführt: Massimo Furlan als Sepp Maier und Franz Beil als Jürgen Sparwasser. Der Fußball kehrte – in Form einer Kunstaktion – in das Olympiastadion zurück, aus dem er normalerweise verschwunden ist.
Die Kunstinsel am Lenbachplatz zeigt aus Anlass der Fussball-EM 2021 zwei Momente dieser historischen Aktion und offenbart auf humorvolle und leicht absurde Weise, wie Sportereignisse Zeitgeschichte schreiben können.
Massimo Furlan, geboren 1965 in Lausanne, lebt und arbeitet in Lausanne.