Wir kennen sie nicht und doch sind sie da: Unzählige Werke von Künstlerinnen, die alle eines gemeinsam haben – sie bestehen gewissermaßen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, im Depot. In „Raus aus dem Depot!“ übernehmen Die Vorleserinnen die Patenschaft für Künstlerinnen von einst und heute.
Am 11. Juli 2012 werden die Türen zu einem der geheimen Depots unter der Corneliusbrücke geöffnet. Doch die Zuschauer*innen sammeln sich zu einer Führung, die nie stattfindet. Das unterirdische Depot bleibt unzugänglich, ein ‚Unort‘, der einerseits der Konservierung und somit auch Wertschätzung dient und andererseits dem Ab- und Wegschließen, dem Vergessen.
Katja Brenner, Sophie Engert und Vanessa Jeker eröffnen eine Showtreppe für nie gezeigte Bilder und lassen die Werke der Künstlerinnen im Kopf der Zuschauer*innen (wieder-)entstehen – ein Reenactment zwischen Werk und Person.
Das Publikum ist aufgerufen, zur ‚Show‘ für vergessene Kunstwerke eigene Beiträge beizusteuern. Wer also ganz tief in seinem eigenen gedanklichen Fundus gräbt und seinen persönlichen (Wieder-)Entdeckungen zu Ruhm verhelfen möchte: Die Vorleserinnen halten auf Zuruf die Laudatio.
Den Rahmen für „Raus aus dem Depot!“ bildet eine Installation des Hamburger Künstlers Volker Lang, der mit Objekten und Kulissenarchitekturen ein Tableau für die Performerinnen bildet. Im Zentrum steht dabei die begehbare Showtreppe sowie eine „Speakers‘ Corner“ bestehend aus kleinen Podesten – für jede der Künstlerinnen eines – gestaltet in unterschiedlichen Stilrichtungen.
Die Vorleserinnen wurden 2005 von den Schauspielerinnen Katja Brenner, Sophie Engert und Vanessa Jeker gegründet.
Katja Brenner, geboren 1973 ins Ansbach, lebt in München. Sophie Engert, geboren 1976 in Hamburg, lebt in Berlin. Vanessa Jeker, geboren 1976 in Zürich, lebt in München. Volker Lang, geboren 1964 in Augsburg, lebt und arbeitet in Hamburg.
