Die Künstlerin Lena Bröcker rückt mit ihrer Kunstintervention Wertstoffinseln in den Fokus der Öffentlichkeit: Unter dem Titel „Neue Werte“ sind auf den Rasenflächen des Karolinenplatzes sternförmig um den Obelisken 40 Container zum Sammeln von Altglas, Metall und Kunststoff aufgestellt. Jeweils zehn Container werden, einer symmetrischen Ordnung folgend, entlang der vier Wege platziert und sind über diese leicht zu erreichen und zu befüllen. Die Bewohner*innen sind ausdrücklich dazu eingeladen, die Container ihrem Zweck entsprechend für die Müllentsorgung zu nutzen.
Ein im Stadtbild allgegenwärtiges Objekt wird durch diese Neuordnung an dem prominenten Platz zu einem temporären Monument verdichtet. Die zumeist unter Bäumen versteckte und als ‚Wertstoffinsel‘ beschönigend benannte Sammelstelle für wiederverwertbaren, häufig vorkommenden Restmüll erfährt auf diese Weise eine Aufwertung. Gleichzeitig werden die Unmengen an täglich produziertem Müll in dieser Stadt ins Bewusstsein gerückt und ausgestellt. Mit seiner Verkleidung aus ‚recycelten‘ Bronzeplatten türkischer Kriegsschiffe bildet der Obelisk dabei das ideale Zentrum der Installation.
Lena Bröcker, geboren 1972 in Kiel, lebt und arbeitet in München.