Mit ihrem Konzept „Memory Loops“ gewann Michaela Melián 2008 den Kunstwettbewerb der Landeshauptstadt München „Opfer des Nationalsozialismus – Neue Formen des Erinnerns und Gedenkens“. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk / Hörspiel und Medienkunst verwirklicht.
Memory Loops basiert weitgehend auf Transkriptionen historischer und aktueller Originaltöne von NS-Opfern und Zeitzeug*innen. Michaela Melián entwickelt daraus Collagen aus Stimmen und Sound, die mit der Topographie des Nationalsozialismus in München verknüpft sind. Fünf dieser Tonspuren sind als einstündige Erinnerungsschleifen konzipiert, die sich auf den gesamten Stadtraum beziehen und Themenschwerpunkte haben.
Das Zentrum des Kunstwerks ist die Webseite www.memoryloops.net. Dort sind seit 23. September 2010 alle Audiodateien auf einer Stadtkarte hinterlegt. Mit wenigen Klicks kann eine eigene Route zusammengestellt werden. Ob auf ein Mobiltelefon oder auf einen mp3-Player überspielt: Alle Interessierten können so einer selbst gestalteten Erinnerungsschleife durch München folgen. Auf ausgewählte Tonspuren wird zusätzlich im Münchner Stadtraum hingewiesen – sie können vor Ort auch telefonisch abgerufen werden.
Michaela Melián, geboren 1956 in München, lebt und arbeitet in München und Hamburg.