Drei großformatige nachgebaute SUVs werden im innerstädtischen Raum platziert – an Orten, die täglich von vielen Pendler*innen frequentiert werden: Europaplatz, Herzog-Wilhelm-Straße, Ecke Kreuzstraße (Nähe Sendlinger Tor) und Schleißheimerstraße 6, Ecke Dachauer Straße. Diese SUVs werden aus einem selbsthergestellten kompostierbaren Verbundstoff aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt. Die Fahrzeuge zersetzen sich über einen Zeitraum von 13 Monaten und Pendler*innen können den skulpturalen Prozess jeden Tag verfolgen. Bei einer anschließenden Entsiegelungsperformance tragen Freiwillige und Helfer*innen die kompostierten SUVs in einer Prozession, die an bayerische Karfreitags- oder Fronleichnamsprozessionen erinnert, zu einer entsiegelten Fläche. Für die Prozession wird die Strecke eigens für den Autoverkehr gesperrt. Sie symbolisiert die pseudoreligiöse Verehrung des Autos und spielt diese ironisch nach.
Köbberlings künstlerische Arbeit ist als Kommentar zum automobilen Individualverkehr als hegemoniale Leitkultur und der Versiegelung Münchens zu verstehen.
Folke Köbberling, geboren 1969, lebt und arbeitet in Berlin.
Orte der Kunstinstallation
– Europaplatz
– Herzog-Wilhelm-Straße / Kreuzstraße, Nähe Sendlinger Tor
– Schleißheimerstraße 6 / Dachauer Straße
Begleitprogramm 2025
September:
Gespräch „Mash & Heal – Die Entsiegelung! Der kochende Asphalt“
mit Elisabeth Endres, Felix Lüdicke und Rafael Stutz
Oktober:
Gespräch „Mash & Heal – Die Heilung“
mit Adrienne Goehler, Klaus Gutser und Natalija Miodragović
Performances „Entsiegelung eines Parkplatzes“ (Ort: t.b.a.) und die „Prozession der kompostierten Autos“
#publicartmuenchen