In der Operninstallation „Isolde“ des Münchner Komponisten und Theatermachers Mathis Nitschke wird die Eingangshalle der Kunsthalle, Theatinerstraße 8, zur Zuschauertribüne und die Fußgängerzone direkt davor zum Aufführungsort. „Isolde“ ist das Stück über eine Obdachlose, die inmitten lustvoll shoppender, gut gekleideter Menschen in der Theatinerstraße auftaucht. In der Hoffnungslosigkeit ihrer Existenz verklärt sie alles Gewöhnliche zu Kunst. Alles, was sie hört, wird zu einem weltumfassenden Gesang, in dem sie wie Wagners Isolde Erlösung durch Tod und Wiederauferstehung in der Liebe findet.
Die Uraufführung von „Isolde“ stellt den Abschluss einer Trilogie dar, die mit „Viola“ 2015 in Pasing und „Katharina“ 2016 an der Münchner Freiheit ihren Anfang nahm. Ähnlich wie schon bei „Viola“ und „Katharina“ sitzt das „Isolde“-Publikum hinter Glasscheiben – im Erdgeschoss der Kunsthalle mit Blick auf die Fußgängerzone. Mithilfe von Körperschallwandlern werden die Fenster zur klingenden Membran, die das Innen mit dem Außen verbindet.
Ein Projekt von
Mathis Nitschke
mit
Thomas Jonigk (Libretto), Martina Koppelstetter (Isolde), Klaus-Peter Werani (Bratschist),
Katharina Dobner (Kostüm)
Mathis Nitschke, geboren 1973 in München, lebt und arbeitet in München.