Inklusion bedeutet die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung am sozialen Leben. Kunst und Kultur können den Annäherungsprozess zwischen Menschen mit und ohne Einschränkungen befördern und tragen dazu bei, Barrieren im Kopf abzubauen und Zugehörigkeit zu ermöglichen.
Das temporäre und partizipative Kunstprojekt „Inklusionspunkt“ von Susanne Wagner ist als zweistufiges Konzept angelegt. Von Mai bis November 2016 sind am Kustermann-Gebäude an der Außenwand des Hotel Louis, Viktualienmarkt 6, 79 verschiedenfarbige Keramikscheiben in einem großen Kreis angeordnet. Jede Keramikscheibe enthält eine Prägung mit der Aufschrift INKLUSION.PUNKT. und ist rückseitig nummeriert. Die Inklusionspunkte können einzeln erworben werden. Nach der Demontage von der Fassade im November 2016 löst sich das Kreisobjekt auf und die Inklusionspunkte werden an ihre Besitzer*innen vergeben.
Inklusionspunkte werden von Institutionen, Unternehmen und Privatleuten erworben. Über die Miteinbeziehung der Bevölkerung findet jeder einzelne Inklusionspunkt seinen Weg in die Gesellschaft. Ob im Innen- oder Außenraum, im heimischen Wohnzimmer oder als öffentliches Bekenntnis an Fassaden. Jeder Punkt ist ein Original. Jeder Punkt wird zum Symbol. Der Erlös aus dem Verkauf der Inklusionspunkte kommt den Bewohner*innen der neu gegründeten Inklusiven WG im Kegelhof in München für künstlerische und kulturelle Aktivitäten zugute.
Susanne Wagner, geboren 1977 in München, lebt und arbeitet in München.