In der Arbeit „hide and seek“ erfasst Angela Stauber Formen, Perspektiven sowie Bewegungen des Lenbachplatzes und abstrahiert das Wahrgenommene in eine blockhafte Ästhetik aus farbigen Flächen. Die Künstlerin versteht die Plakatwand als Konzentrat, als Sammlungspunkt des gesamten Platzes und nimmt in ihrer Arbeit direkten Bezug auf die Besonderheit der Umgebung.
Mit dem Motiv „hide and seek“ schafft sie eine optische Illusion: sie spiegelt das Gebäude rechts neben der Plakatwand. Die architektonischen Formen der historischen Fassade werden mit Hilfe der Technik des Holzschnittes vereinfacht. Auf diese Art und Weise verfremdet und auf die imposante Größe der Plakatwand vergrößert, wirkt der Druck direkt in die alltägliche Erfahrungswelt der Konstruktion Großstadt hinein.
Bewusst provoziert die Künstlerin hier einen irritierenden Moment der optischen Täuschung durch das Spiel mit Perspektiven und den gegebenen urbanen Formen. Sie lädt die Betrachter*innen zum Innehalten, Schauen und Hinterfragen ein. Ganz im Sinne des Titels „hide and seek“ kann man hier auf die Suche gehen nach Ähnlichkeiten und Unterschieden in den Formen des Plakates im Vergleich zur Fassade. Mehr noch: Bedeutung und Erkenntnis entziehen sich meist, man muss sie aktiv suchen.
Angela Stauber, geboren 1977 in München, lebt und arbeitet in München.