Ein Mann in Jeans und Sakko, in der Hand Stift und Block, läuft auf einem Weg, gesäumt von Bäumen. Der Weg führt durch eine kreisrunde Öffnung in der Baumstruktur und biegt dahinter nach rechts. Man sieht nicht, woher er kommt oder wohin er geht. Es ist hell und vage erkennt man Wiese und Sträucher am Wegesrand.
Die Rückenfigur mutet romantisch an: Sie verortet den Menschen in Relation zur Natur, wie er ins Ungewisse schreitet. Die Bilder sind geheimnisvoll und profan zugleich, sie benennen keinen konkreten Ort, keine konkrete Zeit. Auf der Kunst-Insel am Lenbachplatz, eingebettet zwischen mehrspurigen Straßen und einer Tramlinie, machen die Bilder einen gegensätzlichen Raum auf, konzentriert und kontemplativ. Auch wenn ein „zurück zur Natur“ naheliegt, so führt „der Weg“ als visuelle Metapher doch weit darüber hinaus. Und wohin führt unser Weg? Vielleicht erst einmal auf die Grünfläche hinter dem Wittelsbacher-Brunnen oder Richtung Stachus hinunter nach rechts, in den Alten Botanischen Garten.
Saskia Groneberg beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit dem Verhältnis von Mensch und Natur. Sie untersucht Landschaften, Parks oder Büropflanzen als Projektionen menschlicher Sehnsüchte und Bedürfnisse, die immer vor dem Hintergrund spezifischer politischer und gesellschaftlicher Umstände entstehen.
Saskia Groneberg, geboren 1985 in München, lebt und arbeitet in Berlin und München.