Denkmal für die verfolgten Lesben und Schwulen

Ulla von Brandenburg

seit 27. Jun 17

Ecke Oberanger / Dultstraße

Aus der Luftbildperspektive von oben sieht man auf eine Hausfassade und auf den breiten Bürgersteig an einer Straßenkreuzung herab. Im Pflaster des Bürgersteigs ist ein ca.90qm großes Bodenmosaik aus farbigen Steinen in Form eines großen Winkels eingelassen.

Ulla von Brandenburgs Denkmal ist ein etwas 70 Quadtratmeter großes farbiges Bodenmosaik in Form eines Winkels. © Foto: Boris Schwarz

Ulla von Brandenburgs Denkmal am Ort des einstigen Schwulenlokals „Schwarzfischer“ erinnert an die Verfolgung und Ermordung von Homosexuellen im Nationalsozialismus.

Der Münchner Stadtrat beschloss 2011 ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Lesben und Schwulen. Die Künstlerin Ulla von Brandenburg gewann den vom Kulturreferat ausgelobten Kunstwettbewerb. Der historische Ort des Denkmals bezieht sich auf das einstige Schwulenlokal „Schwarzfischer“ im Gebäude Dultstraße/Ecke Oberanger. Am 20. Oktober 1934 fand in Bayern und auch im „Schwarzfischer“ die erste großangelegte Razzia der Nationalsozialisten statt, mit der die systematische Verfolgung Homosexueller durch Polizei, Gestapo und Justiz einsetzte.

Ulla von Brandenburgs Denkmal ist ein Bodenmosaik aus farbigen Steinen in Form eines Winkels. In einer Bodenplatte ist ein rosa Winkel, den Schwule in Konzentrationslagern tragen mussten, eingelassen. Ein schwarzer Winkel steht als Zeichen für die Unterdrückung von Lesben.

Das Bodenkunstwerk schafft ein Mahnmal für München, das intuitiv zugänglich ist. Ein Erinnerungsort für das Gedenken an die Verfolgung und Ermordung von Schwulen und Lesben im Nationalsozialismus. Das Denkmal setzt Zeichen gegen Intoleranz und Ausgrenzung und steht für eine offene Stadtgesellschaft.

Ulla von Brandenburg, geboren 1974 in Karlsruhe, lebt und arbeitet in Paris.

Ort

Ecke Oberanger / Dultstraße

80331 München