„Au au au Hi hi hi“ beschäftigt sich mit der Wiedergutmachungspolitik Deutschlands nach 1945 und findet im öffentlichen Raum in München statt. Das Projekt ist als erinnerungskulturelles Lauftheater konzipiert, bei dem ein Publikum in eine historisch-performative Inszenierung eingebunden wird. Der Titel „Au au au Hi hi hi“, der lautmalerisch für einen Ausdruck von Schmerz und Spaß steht, nimmt Bezug auf Biografien der Kriegs- und Nachkriegszeit. Die Protagonist*innen sind Philipp Auerbach (1906-1952), Anton Hiller (1893-1985) und seine Skulptur „Gehende“ (1943), die sich im Garten der Städtischen Galerie im Lenbachhaus befindet. Die sogenannte Wiedergutmachung in Deutschland nach 1945 wird dabei selbst als ein nicht abschließbarer Prozess betrachtet, der hier im öffentlichen Raum sichtbar und im Gehen erfahrbar gemacht wird. Dem Lauftheater geht eine umfängliche Recherchephase voraus, in der eine erinnerungspolitische Entwicklung entlang der Biografien und historischer Quellen erarbeitet wird. Diese wird in Sprache und Choreografie überführt und während der Lauftheater-Sessions performt.
In der Steindruckwerkstatt im Künstlerhaus München wurde im Sommer 2024 eine Lithographieserie gedruckt. Die Edition führt Versatzstücke der Recherche zu Philipp Auerbach und Anton Hiller zusammen.
Den vier öffentlichen Terminen des Lauftheaters „Au au au Hi hi hi“ geht ein dreitägiger Workshop mit der Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk München und dem Kreativ.Labor der Stiftung Pfennigparade voraus. Der erste Teil des Workshops im Garten der Städtischen Galerie im Lenbachhaus ermöglichte eine direkte Befragung der Skulptur „Gehende“, einer Protagonistin des Projekts. Gemeinsam mit den Künstler*innen und der Provenienzforscherin Lisa Kern (Lenbachhaus) haben die Beteiligten klassische Formen der bildhauerischen Repräsentation von Körpern hinterfragt. Im zweiten Teil haben Hasan und Aslan Göktepe in der Kunstgießerei München in den Bronzeguss eingeführt, eine Technik, die untrennbar mit dieser Repräsentation verbunden ist. Die Skulpturen aus dem Workshop werden Teil des Lauftheaters.
Samuel Fischer-Glaser, geboren 1992 in Bremen, und Angela Stiegler, geboren 1987 in München, leben und arbeiten in München.
Szenische Lesung
mit Astrid Schmetterling (Goldsmith, London) und Magdalena Wisniowska (GiG, München),
im Rahmen von Various Others
Ort: Bayerischer Hof, Promenadepl. 2-6, 80333 München
[Koordinaten: 48.14048°, 11.57344°]
Datum: Samstag 10. Mai, 17.00 Uhr
Performance in 4 Akten im öffentlichen Raum
1. Akt
Ort: Skulptur „Gehende“, Garten der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, Luisenstr. 33, 80333 München
[Koordinaten: 48.147030°, 11.563983°]
Datum: Samstag 17. Mai 2025, 16.00 Uhr (Dauer ca. 90 Minuten)
2. Akt
Ort: Kavallerie-Denkmal, Staatsarchiv München, Schönfeldstr. 3, 80539 München [Koordinaten: 48.146038°, 11.580483°]
Datum: Samstag 7. Juni 2025, 16.00 Uhr (Dauer ca. 90 Minuten)
3. Akt
Ort: Nornenbrunnen, Maximiliansplatz, 80333 München
[Koordinaten: 48.142689°, 11.571719°]
Datum: Samstag 13. September 2025, 16.00 Uhr (Dauer ca. 90 Minuten)
4. Akt
Ort: Goethe-Denkmal, Maximiliansplatz, 80333 München
[Koordinaten: 48.142075°, 11.569390°]
Datum: Samstag 18. Oktober 2025, 16.00 Uhr (Dauer ca. 90 Minuten)
Mit:
Magdalena Wisniowska / GiG München, Palanca, Guida Miranda, Lisa Kern / Provenienzforschung Städtische Galerie im Lenbachhaus, Kunstgießerei München, Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk München, Kreativ.Labor der Stiftung Pfennigparade, Astrid Schmetterling, Ieva Jakušonoka, Jana Baldovino, Guadalupe Arribas, Manuela Illera
Mit freundlicher Unterstützung von UFO Filmgerät