Au au au Hi hi hi – Temporäres Denkmal in 10.000 Schritten

Samuel Fischer-Glaser und Angela Stiegler

MAI - OKT 25

Münchner Stadtraum

Lithographie auf Basis eines Fotos von 1958: Bei der 800-Jahr-Feier der Stadt München schreiten die Professoren der Akademie der Bildenden Künste über den Marienplatz. Hinter ihnen sind die Türme der Frauenkirche und das Neue Rathaus zu sehen. Der Projekttitel Au au au Hi hi hi ist in die Rathausfassade und die weißen Talare der Professoren integriert.

Au au au Hi hi hi (800 Jahre München), 2024, Lithographie, Rechercheedition, 35,6 x 25,4 cm von Samuel Fischer-Glaser und Angela Stiegler © Foto: Bayerische Staatsbibliothek Bildarchiv, Signatur: timp-007279, Felicitas Timpe

„Au Au Au Hi Hi Hi“ ist ein erinnerungskulturelles Lauftheater im öffentlichen Raum. Ausgangspunkt sind die Biografien Philipp Auerbachs, Anton Hillers und seine Skulptur „Gehende“

„Au au au Hi hi hi“ beschäftigt sich mit der Wiedergutmachungspolitik Deutschlands nach 1945 und findet im öffentlichen Raum in München statt. Das Projekt ist als erinnerungskulturelles Lauftheater konzipiert, bei dem ein Publikum in eine historisch-performative Inszenierung eingebunden wird. Der Titel „Au au au Hi hi hi“, der lautmalerisch für einen Ausdruck von Schmerz und Spaß steht, nimmt Bezug auf Biografien der Kriegs- und Nachkriegszeit. Die Protagonist:innen sind Philipp Auerbach (1906-1952), Anton Hiller (1893-1985) und seine Skulptur „Gehende“ (1943), die sich im Garten der Städtischen Galerie im Lenbachhaus befindet. Die sogenannte Wiedergutmachung in Deutschland nach 1945 betrachten wir dabei selbst als einen nicht abschließbaren Prozess, der hier im öffentlichen Raum sichtbar und im Gehen erfahrbar gemacht wird. Dem Lauftheater geht eine umfängliche Recherchephase voraus, in der eine erinnerungspolitische Entwicklung entlang der Biografien und historischer Quellen erarbeitet wird. Diese wird in Sprache und Choreografie überführt und während der Lauftheater-Sessions performt.

In der Steindruckwerkstatt im Künstlerhaus München wurde im Sommer 2024 eine Lithographieserie gedruckt. Die Edition führt Versatzstücke der Recherche zu Philipp Auerbach und Anton Hiller zusammen.

Den vier öffentlichen Terminen des Lauftheaters „Au au au Hi hi hi“ geht ein dreitägiger Workshop mit der Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk München und dem Kreativ.Labor der Stiftung Pfennigparade voraus. Der erste Teil des Workshops im Garten der Städtischen Galerie im Lenbachhaus ermöglicht eine direkte Befragung der Skulptur „Gehende“, einer Protagonistin des Projekts. Gemeinsam mit den Künstler*innen und der Provenienzforscherin Lisa Kern (Lenbachhaus) hinterfragen die Beteiligten klassische Formen der bildhauerischen Repräsentation von Körpern. Im zweiten Teil werden Hasan und Aslan Göktepe in der Kunstgießerei München in den Bronzeguss einführen, eine Technik, die untrennbar mit dieser Repräsentation verbunden ist. Die Skulpturen aus dem Workshop werden Teil des Lauftheaters.

Samuel Fischer-Glaser, geboren 1992 in Bremen, und Angela Stiegler, geboren 1987 in München, leben und arbeiten in München.

 

Performance in 4 Akten im öffentlichen Raum

1. Akt
Ort: Skulptur „Gehende“, Garten der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, Luisenstr. 33, 80333 München
[Koordinaten: 48.147030°, 11.563983°]
Datum: Samstag 17. Mai 2025, 16.00 Uhr (Dauer ca. 1 Stunde)

2. Akt
Ort: Kavallerie-Denkmal, Staatsarchiv München, Schönfeldstr. 3, 80539 München [Koordinaten: 48.146038°, 11.580483°]
Datum: Juni 2025 (Datum und Uhrzeit werden bekannt gegeben)

3. Akt
Ort: Nornenbrunnen, Maximiliansplatz, 80333 München
[Koordinaten: 48.142689°, 11.571719°]
Datum: September 2025 (Datum und Uhrzeit werden bekannt gegeben)

4. Akt
Ort: Goethe-Denkmal, Maximiliansplatz, 80333 München
[Koordinaten: 48.142075°, 11.569390°]
Datum: Oktober 2025 (Datum und Uhrzeit werden bekannt gegeben)

Ort

Münchner Stadtraum